Hohe Strafen für Müllsammler
"Mülltouristen"Aus dem benachbarten Ausland kommen sie, sie suchen oft und organisiert Wohngebiete nach Sperrmüll ab.
Die wenigsten wissen aber, dass das eigentlich verboten ist.
Hohe Strafen drohen den Sammlern und auch Jenen, die ihnen den Sperrmüll geben.
Sperrmüllsammler sind oft voll bepackt auf dem Weg zurück in ihre Heimat, etwa nach Ungarn. Sie sammeln meist in Wohngegenden oder vor Altstoffsammelstellen und kündigen das sogar immer wieder auch auf Flugblättern an. Ein Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Wien-Umgebung an die Bürgermeister stellt aber klar, dass das verboten ist und sowohl den illegalen Sammlern als auch Jenen, die ihnen den Müll geben, Strafen von bis zu 36.000 Euro drohen.
Gemeinden entgehen Millionen
„Jeder Liegenschaftseigentümer hat eigentlich vom Gesetz her die Verpflichtung, Abfälle den Gemeindeeinrichtungen zu geben, um die ordnungsgemäße Verwertung zu gewährleisten und auch um unsere Umwelt sauber zu halten“, sagt Jürgen Maschl vom Abfallverband Schwechat.
Immer wieder werde auf dem Nachauseweg in den Osten aussortiert und Sperrmüll achtlos weggeworfen.
Es geht aber auch um viel Geld, das die Gemeinden brauchen können.
Allein in NÖ entgehen ihnen um die drei Millionen Euro pro Jahr, schätzen die Abfallverbände. „wir erzielen hier auch, man darf es nicht verhehlen, sehr gute Verwertungserlöse, vor allem bei den Altstoffen, die natürlich auch in der Gebührenkalkulation dem jeweiligen Liegenschaftseigentümer oder Abgabenpflichtigem zu Gute kommen.“
Kritik: „Dem Staat gehört meine Batterie nicht“
In der Bevölkerung gibt es dazu auch kritische Stimmen.
„Ich muss ehrlich sagen, dem Staat kann nicht viel Geld entgehen, weil dem Staat gehört meine Autobatterie nämlich nicht.
Und es gehören so viele Sachen nicht dem Staat und man soll dem Staat einmal anständig auf die Finger klopfen“, sagt Wolfgang Plöchl aus Schwechat.
Weil der Gesetzgeber das anders sieht, kontrolliert und straft die Polizei bereits ausländische Müllsammler.
In den meisten niederösterreichischen Gemeinden wird der Sperrmüll einmal jährlich pro Haushalt kostenlos abgeholt. Nach individueller Terminvereinbarung, damit die ausländischen Sammler nicht wieder schneller sind.